21.5.2025
Radschnellwege in der Rhein-Neckar Region: Bürgermeisterin und Bürgermeister befahren regionalen Radschnellweg mit dem Verband Region Rhein-Neckar
Auf Einladung des Verbands Region Rhein-Neckar (VRRN) haben Verwaltungsspitzen aus Mannheim, Viernheim, Weinheim und dem Kreis Bergstraße das erste Mal gemeinsam die regionale Radschnellverbindung zwischen Mannheim und Bergstraße befahren.
Der Leitenden Direktorin Petra Schelkmann vom Verband Region Rhein-Neckar war es wichtig, die regionale Verbindung mit dem Rad zu befahren: „Das gemeinschaftliche Erleben unterstützt und verankert die politische Priorisierung dieses regionalen Infrastruktur-Projektes auf besondere Weise“. Immerhin dient rund die Hälfte des regionalen Projektes bereits als hervorragendes Vorbild.
In Viernheim und an der Bergstraße laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, um in Richtung Osten den Alltagsradverkehr zu befördern. Insgesamt hat der VRRN für die Metropolregion Voruntersuchungen auf mehr als 200 km Länge durchgeführt. Sie sind wichtige Ausgangspunkte von Umsetzungsmaßnahmen der Anliegerkommunen.
Hintergrundinformationen
Mannheim
In Mannheim kann man bereits eindrucksvoll erleben, wie der geplante, insgesamt knapp 23 Kilometer lange Radschnellweg zwischen Bergstraße und dem Oberzentrum Mannheim Komfort und Sicherheit für Radfahrende bietet und im Zwei-Länder-Eck die Metropolregion vernetzt.
Auf rund drei Kilometern Strecke zwischen Sportpark Feudenheim und dem neuen Wohngebiet SPINELLI in Käfertal Süd ist der RS 15 über das ehemalige BUGA-Gelände bereits seit November 2023 für den Radverkehr geöffnet. Im Grünzug Nord-Ost bestand die Herausforderung darin, die geeignete Trassenführung im Konflikt zwischen Naturschutz und notwendiger Versiegelung zu finden. Angrenzend an den Städtebau auf SPINELLI galt es, den RS 15 zwischen vorhandenen Schulwegen, der Buslinie und der zukünftigen Stadtbahn unter Berücksichtigung des geringsten Flächenverbrauchs im urbanen Raum unterzubringen.
Das rund 800 Meter lange Teilstück der Birkenauer Straße zwischen dem Bahnhof Bensheimer Straße bis zum Platz der Freundschaft ist seit August 2024 als eigenständiger Radweg fertiggestellt. Seit Juli 2024 wird weiter entlang der Birkenauer Straße vom Bahnhof Käfertal bis zum Bahnhof Bensheimer Straße gearbeitet. Die Birkenauer Straße ist dann nicht nur Teil der neuen Radschnellwegverbindung, sondern auch ein wichtiger Lückenschluss aus dem Mannheimer 21-Punkte-Programm für Radverkehr. Gerade um den Knotenpunkt Bahnhof Käfertal waren die Nutzungsansprüche des öffentlichen Nahverkehrs mit Busbahnhof, Gleisübergängen und notwendigen Querungsmöglichkeiten durch enge Abstimmung mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) in Einklang mit der Qualität einer Radschnellverbindung zu bringen. Aufgrund der Platzgegebenheiten werden hier die vorgeschriebenen Standards leicht unterschritten.
Bis voraussichtlich Ende 2024 sind schon rund 75 Prozent der auf Mannheimer Gemarkung verlaufenden Radschnellwegverbindung baulich fertig gestellt.
Weitere Lückenschlüsse der Radschnellverbindung zwischen der Trierer Straße und dem Bahnhof Käfertal unter der B 38 hindurch sowie vom Platz der Freundschaft bis zur Gemarkungsgrenze der Stadt Mannheim befinden sich noch in frühen Planungsphasen. Unter der B 38 sind die Platzverhältnisse und das Bauen im Bestand herausfordernd, zudem sind die Planungen abhängig vom generellen Umbau der B 38 zu einer attraktiven Stadtstraße, den die Stadt Mannheim perspektivisch anstrebt.
Zwischen dem Platz der Freundschaft und der Gemarkungsgrenze Viernheim wurde die Machbarkeitsstudie für eine mögliche Trassenführung Anfang des Jahres abgeschlossen. Nach Rücksprache mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe wird es noch einen Nachtrag mit einer weiteren Variante durch Verlegung der Kreisstraße geben.
Diese soll zeitnah beauftragt werden. Im Untersuchungsgebiet befinden sich naturschutzrechtliche Schutzgebiete. Ab der Magdeburger Straße liegt das gesamte Untersuchungsgebiet in einem Landschaftsschutzgebiet. Auf der Seite des Käfertaler Waldes befindet sich ein FFH-Gebiet mit einem noch höheren naturschutzrechtlichen Schutzzweck. Darüber hinaus befinden sich im Untersuchungsgebiet Wasserschutzgebiete unterschiedlicher Kategorien mit entsprechenden Planungserfordernissen. Um diese im Vorfeld zu lokalisieren, ist ein naturschutzrechtliches sogenanntes Scoping-Verfahren erforderlich. Dieses erfolgt im Vorfeld einer Umweltverträglichkeitsprüfung, die Teil der Planfeststellung ist. Das Scoping-Verfahren wird nach Abschluss der weiteren Variantenuntersuchung durchgeführt und dauert rund ein Jahr. Die anschließende Planfeststellung umfasst weitere ein bis zwei Jahre.
Kreis Bergstraße
„Uns als Kreisverwaltung und mir auch ganz persönlich ist es ein wichtiges Anliegen, unseren Kreis und die Region so fahrradtauglich wie möglich zu gestalten“, betont der Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt. „Als Landrat, aber auch leidenschaftlicher Radfahrer habe ich die Idee des Radschnellwegs von Anfang an mit unterstützt. Um dazu beizutragen, dass der Weg auch tatsächlich geschaffen wird, setzen wir nicht nur personelle Kapazitäten ein, sondern auch finanzielle. Bei diesem Projekt unterstützen wir gern die Stadt Viernheim und tragen die Hälfte des kommunalen Anteils.“
Viernheim
Auf Grundlage des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Viernheim wurde anhand der Vorzugsvariante 1b, die eine Trassenführung nördlich der OEG-Bahnschiene vorsieht, die Vorplanung erstellt und im Mai 2025 abgeschlossen.
„Die Entscheidung, die Radschnellverbindung nördlich der Bahntrasse und südlich der Bebauung am Kapellenberg zu führen, wurde aufgrund des geringen Straßenquerschnitts in der Mannheimer Straße und dem damit verbundenen Entfall von Bäumen und Parkplätzen getroffen“, so Erster Stadtrat Jörg Scheidel.
Im weiteren Verlauf orientiert sich die Radschnellverbindung weiter an der Bahntrasse der OEG. Dabei ist ein Eingriff in den bestehenden Lärmschutzwall notwendig. Südöstlich des bestehenden Kreisverkehrs auf der Beune wird die Verbindung nach Norden auf den Berliner Ring als Fahrradstraße über den Knotenpunkt Karl-Marx-Straße und entlang des OEG-Bahnhofs geführt. Eine Splittung der Verbindung ab der Weinheimer Straße bzw. Schriesheimer Straße wurde aufgrund von geringen Querschnitten und möglichen Nutzungskonflikten geprüft und in die Vorplanung mitaufgenommen. Ab dem Kreisverkehr Weinheimer Straße / Schriesheimer Straße erfolgt die Führung auf beidseitig geführten Radfahrstreifen. Im weiteren Verlauf wird die Straße am Alten Weinheimer Weg als Fahrradstraße ausgewiesen.
Bis zur Gemarkungsgrenze Weinheim erfolgt die Radschnellverbindung als gemeinsamer Geh- und Radweg, welcher auf eine Breite von 5,0 m ausgebaut wird.
In der dritten Öffentlichkeitsveranstaltung im Mai 2025 wurden interessierte Personen über die endgültige Trassenführung, die möglichen Führungsformen und Ausbauquerschnitte informiert. Zudem konnten offene Fragen und Anregungen eingebracht werden.
Weinheim
In Weinheim fand Anfang April eine Öffentlichkeitsveranstaltung zur Radschnellverbindung statt. Dabei haben über 50 Bürgerinnen und Bürger den Stand der Planung nicht nur vorgestellt bekommen, sondern konnten sich auch mit ihren Belangen und Ideen einbringen. Davon haben zahlreiche Teilnehmende in einem sehr konstruktiven Austausch Gebrauch gemacht. Nun ist es an der Stadtverwaltung und dem planenden Fachbüro, die Vorschläge zu prüfen und die Anregungen in die Variantenentscheidung einfließen zu lassen. Geprüft wird derzeit, ob der Verlauf der Trasse in der Weinheimer Weststadt nördlich der OEG-Gleise oder südlich der OEG-Gleise verlaufen soll. Auf der Nordseite würde die Trasse als Fahrradstraße durch ein Wohngebiet verlaufen. Die Trasse der Südseite verläuft entlang der Breslauer Straße und bindet neben dem Rolf-Engelbrecht-Haus auch die Zweiburgenschule und im weiteren Verlauf auch das Schulzentrum der Dietrich-Bonhoeffer-Schule an. Die südliche Trasse böte zudem für zahlreiche Anwohnende in der südlichen Weststadt eine schnelle Anbindung in die Innenstadt, wäre aber mit umfangreicheren Umbaumaßnahmen verbunden. Die neue Variante über den Multring (anstatt des Verlaufs über den Barbarasteg) wurde von den Teilnehmenden positiv aufgenommen. Möglich wäre im weiteren Verlauf eine Anbindung an die B3 über ein Unterführungsbauwerk. Als weiterer Vorschlag, der aus der Öffentlichkeitsveranstaltung hervorging, wird noch die Anbindung über den Suezkanal geprüft.
Weitere Informationen unter:
Beteiligte Organisationen & Unternehmen
Liste der Themen und Projekte: pressemeldung_object_details

Radfahren Rhein-Neckar
Plan / Strategie